wittelsbuerger.com - Europas erste Adresse für den Westernreitsport  
DQHA: "Ersatz-Futurity" und "Covid-Klassen" - welche Nachteile die Besitzer und Züchter von Futurity- und Maturity-Pferden davon haben könnten
 
Quarter Horse — Nachrichten
Besucher online
Unsere Foren: Informieren Sie sich und diskutieren Sie mit!
Foren
Übersicht
Quarter Horse-
Forum
Diskussionsforum
 
Mehr
Quarter Horses
zum Verkauf
Quarter Horse-
Papierservices
Quarter Horse-
Pedigrees
 
Navigation

zurück
 
Diese Seite ausdrucken
Diese Seite
zu den Favoriten
Diese Seite
als Startseite
 
 
 
Kontakt & Feedback
Kontakt &
Feedback


Sitemap & Suchfunktion
Sitemap &
Suchfunktion


zur Startseite

zurück zur




Promotion

Das derzeitige Vorhaben des DQHA-Vorstandes, die Ausrichtung einer Ersatz-Futurity für Weanlings, Jährlinge, Zwei- und Dreijährige in Halter, Trail in Hand und Longe Line und das Verschieben der Reitklassen ins nächste Jahr, führt zu kontroversen Diskussionen bei den Züchtern der DQHA. Dabei geht es nicht nur um das Herzstück des Verbandes und das älteste Nachzuchtförderprogramm für Westernpferde in Europa, einige befürchten durch die geplante Teilung massive Nachteile.

So wichtig es ist, dem jungen Quarter Horse-Nachwuchs des DQHA-Zuchtförderprogramms die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren, so komplex gestalten sich die Fragen, die angesichts der finanziell schwierigen Lage der DQHA entstehen, wenn nur teilweise in diesem Jahr eine DQHA Futurity durchgeführt werden soll.

Vor allem das eigene Regelwerk der DQHA, die „Ordnung zur Regelung der Durchführung der SSA, Futurity/Maturity, Regionenfuturity/-maturity” sieht eine solche Teilung der Futurity/ Maturity gar nicht vor und birgt diverse Fallstricke.

Warum wäre eine Teilung der Futurity nicht regelkonform?

• Eine Teilung wäre nicht regelkonform, da auf einer DQHA Futurity/ Maturity alle Klassen angeboten werden müssen (§ 10)
• Die Ausschreibung einer DQHA Futurity/Maturity muss mindestens zwei Monate vor Austragung der Show in den Verbandsmedien der DQHA veröffentlicht werden (§ 13).

Die offizielle Begründung für die geplante Teilung (mehr dazu hier) würde dabei einer ernsthaften Prüfung wohl nicht standhalten können, da sich der dazu angewandte §22 des DQHA-Futurityregelwerkes ausschließlich auf „Zweifelsfragen“ oder „Regelungslücken“ bezieht – das Argument des „finanziellen Risikos für die DQHA“ bei einer Durchführung einer kompletten Futurity auch angesichts der Pandemiesituation ist weder eine Zweifelsfrage noch eine Regelungslücke.

Der zudem in Anspruch genommene § 32 der DQHA Satzung („vorläufige Maßnahmen und Anordnungen des gesetzlichen Vorstandes“) bezieht sich vornehmlich nur auf aufsichtsbehördliche Weisungen. Damit stände die derzeit geplante Teilung bereits auf verbands- und zivilrechtlich wackligen Füssen. Alle Regelwerke finden Sie hier.

Zu dem Problem hinsichtlich der Argumentation kommt die Berechnung des Preisgeldes der Futurity.
Jedes Jahr werden rund 150.000 Euro an die hiesige American Quarter Horse-Nachzucht verteilt.





So berechnet sich das Preisgeld der DQHA Futurity/Maturity von bis zu 150.000 EUR

Das Preisgeld von rd. 150.000 EUR , das auf der prestigeträchtigen DQHA Futurity/Maturity ausbezahlt wird, setzt aus zwei Töpfen zusammen:

1) SSA-Topf
2) Startgeld-Topf

Das Preisgeld aus dem SSA-Topf setzt sich zusammen aus dem Erlös der Stallion Service Auction des Vorjahres, abzüglich diverser Kostenpositionen. Diese Summe wird geteilt durch die Anzahl aller Starts auf der DQHA Futurity/Maturity, um so zu einem Preisgeldbetrag je Futuritystart zu kommen (im Regelwerk „Betrag Y“ genannt).

Zusätzlich zu diesem Betrag werden die Nenngelder nach einem Schlüssel addiert, die daraus gebildete Preisgeldsumme nach einem Starterschlüssel dann auf die Plazierten ausgeschüttet.




So wird das Futurity-Preisgeld berechnet



Warum ist das Preisgeld der Futurity so wichtig?

Die DQHA Futurity/ Maturity schüttet je nach Anzahl der einbezahlten Hengste der SSA (SSA-Topf) und der Anzahl der Starts auf der DQHA Futurity/ Maturity (Startgeld-Topf) bis zum 150.000 EUR aus. Der Anteil der Nicht-Reitklassen beträgt dabei über 50%.
Auf der Basis der Preisgelder werden zudem prestigeträchtige Titel wie (All Time) Leading Dam, Sire und Breeder berechnet und vergeben.

Alleine auf der DQHA Futurity 2018 wurden knapp 67.000 EUR in den Klassen Halter, Longe Line und Trail-In-Hand ausgeschüttet, 90% davon gingen an den Vorsteller (60.176,13 EUR), 10% an die Züchter (3.933 EUR). Alleine in der DQHA Longe Line Futurity 2YO wurden 10.865 EUR ausbezahlt, davon knapp 3.000 EUR an den Sieger.
Die Konsequenzen bei Fehlern in der Ausschüttung solcher Summen?


Bei einer Teilung der Futurity wird das Preisgeld immer falsch ausbezahlt

Weil das Preisgeld der DQHA Futurity/ Maturity sich nach der Anzahl aller Starts der Futurity berechnet, also sowohl der Starts der Halter- und Führklassen wie auch der Reitklassen, ist eine korrekte Berechnung bei einer Teilung schlichtweg nicht möglich, denn ohne die Kenntnis der Starterzahlen der Reitklassen, die erst 2021 nachgeholt werden sollen, kann kein valides Preisgeld für die Starts aus dem Futuritytopf berechnet werden.

Jede andere Lösung, z.B. die hilfsweise Berechnung auf Basis von Starterzahlen aus den Vorjahren, wären dann eine weitere, zusätzliche Beugung des geltenden Futurityregelwerkes, mit allen damit verbundenen Risiken, siehe oben, und einer wohlmöglich monatelangen Unsicherheit im Fall von Einsprüchen.

Und wäre nicht gerade jetzt das Gebot der Stunde, Transparenz und Korrektheit gerade in finanziellen Aspekten für Deutschlands ältesten Westernzuchtverband zu demonstrieren?


Was wird mit den Leading- und All Time Leading-Titeln?

Seit 2010 führt die DQHA die All-Time Leading Sire, Dam und Breeder Wertung, die an die besten Vererber und Züchter vergeben werden, darunter Aint It The Blues (Sire), Michael Middel (Breeder) udn Wins Cookie Cutter (Dam).

Jede veränderte Herangehensweise an die Berechnung für diese Titel würde die Ergebnisse der diesjährigen Futurity/ Maturity inkompatibel machen und dazu führen, dass diese Titel entwertet würden.


Welche Lösungen bieten sich an?

Keine Frage – nach dem monatelangen Stillstand und den damit verbundenen Folgen für die Quarter Horse-Zucht in Deutschland und Europa warten Züchter wie Reiter auf einen kräftigen Impuls der DQHA, ob, wie und dass es weitergeht. Welche Möglichkeiten bieten sich also an, um diesen Impuls möglichst regelkonform geben zu können, damit nicht erneut für eine längere Zeit Ungewissheit herrscht?

Variante A:
Die DQHA entschließt sich, die Futurity doch in Gänze ausfallen zu lassen aus, die geplante Halterveranstaltung im späteren Oktober 2020 wird umbenannt und als Special Event durchgeführt. Damit würde eine Preisgeldverteilung nur auf Basis der Startgelder als Jackpot möglich, durch bereits engagierte Sponsoren kann das Preisgeldniveau attraktiver gestaltet werden.

Variante B:
Die Mitglieder akzeptieren die Beugung des geltenden Futurityrechts und die Futurity wird wie geplant geteilt in eine Halterfuturity 2020 und eine nachgeholte Reitklassenfuturity im Jahr 2021.
Dann kann das zu vergebene Preisgeld allerdings nur aus dem Startgeldtopf vergeben werden, die zusätzlichen Anteile aus dem Futuritytopf könnten erst nach Bekanntwerden des kompletten Starterzahlen der Futurity 2020, also nach der Reitfuturity 2021, an die Vorsteller (90%) und Züchter (10%) nachträglich ausbezahlt werden.
Sicherlich könnten zusätzlich Sponsoren gefunden werden, die den Preisgeldtopf so auffüllen, dass die Verteilung der Preisgelder ein attraktives Niveau erhält und wenigstens regelwerkkonform bleibt.

Variante C:
Eine Durchführung der Q20 wie geplant, am 10. August 2020 angekündigt (mehr dazu hier) und am 24. August 2020 abgesagt (mehr dazu hier). Damit stünde der neugewählte DQHA-Vorstand jedoch vor großen organisatorischen und finanziellen Herausforderungen.


Die geplante Teilung der Futurity würde die Q21 zu einer Megashow machen

Käme es trotz aller Risiken zu einer Teilung der Futurity – die DQHA Futurity/ Maturity 2021 würde eine Megashow werden, denn nach der derzeitigen Planung müssten zu den 31 Klassen regulär stattfindenden Klassen an fünf der zehn Tage umfassenden Futurity 2021 zusätzlich weitere 16 Klassen als Reitklassen aus der Futurity 2020 im Jahr 2021 als ‚Covid-Klassen‘ laufen. Hinzu kommen die ggfs. notwendigen Go Rounds der teilnehmerstarken Disziplinen.

Ein Beispiel: 2019 hatte die Trail Futurity 38 Nennungen, die Maturity 24. Durch die Covid 19-Regelung würden sich die Starterzahlen verdoppeln – und die notwendige Zeit im Zeitplan ebenso, wie für alle 16 Klassen der Covid 19-Futurity.
2019 entfielen von den 472 Futuritystarts rd. die Häkfte auf die 16 Reitklassen, der Zeitplan einer Futuriyt/ Maturity 2021 mit den sog. "Covid 19-Klassen" müsste also um 50% erweitert werden.

Hinzu kommt, dass die „Covid 19“-Futuritypferde in bestimmten Fällen zweimal starten dürfen – als Maturitypferd in der Futurity 2021 und in den Nachholklassen der ausgefallenen Futurity 2020.

Organisatorisch beim bekannten Zeitrahmen einer DQHA Q-Serie eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, die nur durch eien Verlängerung des Zeitraumes oder die Streichung anderer Klassen zu bewerkstelligen wäre und von einem Team zu stemmen wäre, das neu in der Organisation einer DQHA Q-Show wäre.

Und: Legt man die regulären Reitklassen mit den Covid-Klassen zusammen, starten damit Pferde im Alter von vier Jahren mit Pferden im Alter von sieben Jahren in einer Klasse gegeneinander. Der Erwartungsdruck grade auf die jüngeren Pferde würde damit nicht geringer.

Die auszuzahlenden Preisgelder müssten zudem aufwändig auseinander gerechnet werden: Die Preisgelder für die nachgeholte Futurity dürfen nur aus dem Topf 2020 finanziert werden, während die Preisgelder der regulären Futurity 2021 aus dem aktuellen Topf berechnet werden müssen.

Das gleiche gilt für die Berechnung u.a. der Leading-Wertungen, denn die Preisgelder der „Covid 19-Pferde“ müssen in die nachträgliche Wertung der Leading-Wertung 2020 einfließen, keinesfalls in die reguläre Wertung für 2021.


Kurzum: Es sind noch viele Herausforderungen zu lösen, um tatsächlich „Besitzern und Züchtern von Futurity und Maturity Pferden diesen Jahrgangs keine Nachteile erfahren“ zu lassen.
Viel Zeit bleibt nicht mehr, will man in sieben Wochen tatsächlich eine Halter-Futurity aus dem Boden stampfen.







Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den Bereich AQHA.
Zum wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.


Fügen Sie diese Seite Ihren Bookmarks hinzu!


Quelle wittelsbuerger.com

Weiterführende Links
Mehr Informationen zum Westernreiten in unserem Panorama-Forum
Reden Sie mit in unserem Diskussionsforum
Alle Begriffe des Westernreitens lesen Sie hier nach
Schlagen Sie nach - bei Wikipedia in über 100 Sprachen
Fremdwörter schnell erklärt - das Wörterbuch bei leo.org
 
Sie wollen mehr zum Thema wissen? Hier finden Sie
Informationen zum VereinInformationen zur RasseInformationen zum Westernreiten

Drei unserer Auktionsangebote rund ums Westernreiten

 

 


Impressum© by wittelsbuerger.com / Disclaimer
Promotion